Reiseberichte Chile

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19.02.01 – 23.02.01

Santiago de Chile

Die Hauptstadt Chiles ist eher mit europaeischen Grossstaedten zu vergleichen. Grosse Einkaufsstrassen erinnern an die Koenigstrasse in Stuttgart, geordneter Verkehr, Gebauede die an Mailand oder Barcelona erinnern, Hochhaeuser wie in Frankfurt uvm. Wir haben uns drei Tage lang die Stadt angeschaut, den Praesidentenpalast, die Parks, die Markthalle, Gebaueden, Statuen, Kirchen und Strassen. Wer sich fuer Museen und Kunst interessiert sollte lieber einen Reisefuehrer statt uns konsultieren. Gewohnt haben wir im Zentrum in dem Viertel in dem sich die einzigen gebogenen Strassen (also nicht kerzengerade) Santiagos befinden. Einen Ausflug haben wir zur Jungfrauenstatue auf den nahegelegenen Aussichtsberg San Christobal mit dem Park Metropolitano unternommen. Dort fuehrt auf der einen Seite eine Seilbahn, auf der anderen Seite eine Zahnradbahn nach oben. Zudem befindet sich hier auch der Zoo der Stadt und ein Hoehenfreibad (horrende18 DM Eintritt). Einen weiteren Tag haben wir mit der Besichtigung des groessten Weinguts Chiles “Concha y Torro”, natuerlich mit Weinprobe verbracht.  In Santiago befindet sich das urspruengliche Weingut mit dem Herrenhaus und dazugehoerigem Park. Mittlerweile sind Weingueter ueber das ganze Land verteilt, in denen der Konzern die Weine der jeweiligen Region anbaut. Die Fuehrung war sehr gut organisiert und echt beieindruckend. Wir haben das gesamte Areal gesehen, die  nterschiedlichen Keller besichtigt und wurden ueber die unterschiedlichen Herstellungsarten und die Lagerung der Weine informiert.

 

24.02.01

Nach einer 12 stuendigen Busfahrt sind wir im kleinen Sueden Chiles in Puerto Montt angekommen. Die Landschaft erinnert ein bisschen an das Allgaeue mit gruenen Weiden und Wiesen, Seen und im Hintergrund die Berge. In diesem Fall Vulkane (teilweise zumindest). Puerto Montt besitzt einen Fischmarkt direkt am Hafen, dessen neuerer Teil auf Pfahlbauten direkt am Wasser steht (teurer) und dessen alter Teil in einer Art Fabrikhalle untergebracht ist, wo man allerdings gut und guenstig essen kann.

 

25.02.01

Puerto Varas

Das kleine Staedtchen liegt an einem schoenen See (LagoLllanquihue) mit Blick auf den (zumeist  chneebedeckten) Vulkan Osorno.  Hier leben sehr viele deutsche Auswanderer (wie im ganzen Sueden Chiles) und das drueckt sich auch in der Architektur des Ortes und in den “Kaffee und Kuchen” Schildern an den oertlichen Kaffees aus. Ausserdem gibt es hier auch eine Kirche, die nach einem Vorbild im Schwarzwald gebaut sein soll (koennen wir nicht bestaetigen, da wir die Kirche im Schwarzwald nicht kennen).

 

25.02.01 – 01.03.01

Schifffahrt durch Patagonien auf der “Puerto Eden” von Puerto Montt nach Puerto Natales. Da der grosse Sueden Chiles nur sehr schwer zu erreichen ist, haben wir beschlossen die 1000 km in 4 Tagen auf einem Schiff der Gesellschaft “Navimag” zurueckzulegen. Da das Schiff eher ein Faehrschiff ist, das hauptsaechlich zum Guetertransport benutzt wird koennen die 300 Passagiere auch nicht allzuviel Luxus erwarten. Diese Reise fuehrte uns durch wunderschoene Fjorde und Kanaele Patagoniens bis fast ans Ende von Chile. Wir haben nicht nur wunderschoene Landschaften gesehen, sondern auch Pinguine, Seeloewen, Delphine und Kondore (Wale blieben uns leider versagt). Unterwegs mussten wir ein Stueck (12-17h) aufs offene Meer ueber den “Golfo de Penas”,  dieses rauhe Stueck der Fahrt fuehrte dazu, dass bestimmt 80% der Passagiere seekrank wurden. Zudem haben wir noch den Ort “Puerto Eden” nach dem das Schiff seinen Namen hat angelaufen. Dort wohnen 260 Menschen ohne Strassen und ohne Landweg zur naechsten Stadt. Am 01.03. sind wir gerade noch rechtzeitig vor dem Orkan mit 120km/h Windgeschwindigkeit in Puerto Natales angekommen. Der Ort dient fuer Touristen eigentlich nur als Ausgangspunkt fuer den Besuch des Nationalparks “Torres del Paine”. Man kann sich dort Camping- und Wanderausruestung und Lebensmitteln eindecken.

 

02.03.01 – 05.03.01

Am naechsten Tag gings dann  los in den Nationalpark “Torres del Paine”. Der Nationalpark fasst 181,414 ha und besitzt eine reiche Pflanzen und  Tierwelt, neben beeindruckenden Felsmassiven, Gletschern und Seen (15 Gipfel ueber 2000m). Schon die 1,5 stuendige Hinfahrt liess uns erahnen, was da auf uns zukommen sollte, Regen, Kaelte und wilde Landschaften ohne Menschen. Am Parkeingang mussten wir uns erstmal registrieren lassen und angeben, wieviel Tage wir vorhatten dort zu bleiben. Dann wurde uns noch ein Handzettel ausgehaendigt:”Was tun bei einem Puma-Angriff?” (dummerweise haben wir nicht alles verstanden, weil es nur auf Spanisch geschrieben war) Im Park angekommen haben wir die kurze Zeit ausgenuetzt, um unser Zelt aufzuschlagen und unser Lager zu beziehen. Die Nacht haben wir bei fast 0 Grad,Regen und extremen Winden in unserem Zelt verbracht und waren froh, am naechsten Tag endlich loslegen zu koennen.  Wir hatten geplant die kuerzeste Strecke (4-5 Tage) mit den “Hauptattraktionen” (Die Torres, Glacier  Grey, Lago Pehoe) des Parkes zu machen, das sogenannte W (weil der Streckenverlauf wie ein W ist). Am ersten Tag sind wir also los zu den Torres (3 Berge die aussehen wie Tuerme). Die 9 Stunden-Wanderung (ohne Gepaeck) geht durch abwechslungsreiche Landschaften bis zu einem Geroellfeld, das die letzten Meter bis zur freien Sicht auf die Gipfel noch sehr anstrengend werden laesst. Dafuer wurden wir mit einem genialen Ausblick und super Wetter belohnt (seid 4 Wochen waren die Torres wohl das Erste mal ohne Nebel zu sehen). Abends haben wir uns am Lagerfeuer gekocht und mit Pisco (Nationalgetraenk; Traubenschnaps) gestaerkt. Ueber Nacht hat es Bindfaeden geregnet und unser Zelt war am Morgen nicht nur aussen, sondern auch innen nass.  Da es fast den ganzen Tag durchregnete, beschlossen wir die naechste 9-Stunden-Wanderung durch eine Fahrt mit einem Schnellbootkatamaran zu ersetzen. Ueber den Lago Pehoe kamen wir an den naechsten Campingplatz, haben eine kleine 2stuendige Wanderung gemacht und verbrachten eine weitere kalt-nasse Nacht. Als am naechsten Morgen keine Wetterbesserung in Sicht war und Silke auch noch Fieber bekam, beschlossen wir, den Park auf dem schnellsten Weg (5-Stunden-Wanderung mit Gepaeck) zu verlassen. Der Weg fuehrte ueber Huegel, Steppenlandschaften, entlang am Rio Grey und am ganzen Tag ist uns ein weiterer Wanderer entgegengekommen.

 

06.03.01 – 10.03.01

Punta Arenas

Auf der Busfahrt von Puerto Natales nach Punta Arenas gab es kilometerweit nichts zu sehen ausser riesigen Schaf- und Rinderfarmen. Ganz tief im Sueden Chiles haben wir eine Pinguinkolonie (Magellan Pinguine) besichtigt . Leider waren aufgrund der spaeten Jahreszeit nur noch wenige Pinguine dort, da die eigentliche brut- und Aufzuchtszeit schon zuende war. Punta Arenas, die suedlichste Stadt Chiles ist schon sehr “rauh” , kalt und windig, irgendwie “am Ende der Welt”. In der Stadt haben wir den Friedhof besichtigt, der sehr beeindruckend (aehnlich dem in Buenos Aires) ist, da es viele Familiengraeber mit Kapellen gibt, die vom vergangenen Reichtum einer Handelsstadt zeugen. Genauso wie das Museum “Historia Braun Menendez”, welches das Wohnhaus einer ehemaligen Schafszuechterfamilie zeigt. Das Besondere hierbei ist, dass alles in diesem Haus aus Europa importiert wurde (einschliesslich Boeden und Tapeten).

 

10.03.01 – 12.03.01

Santiago de Chile

Diese zwei Tage haben wir genutzt, um unsere Weiterreise zu organisieren und zu relaxen.

 

12.03.01 – 14.03.01

Weiterreise Richtung Norden nach Isla Negra, dies ist keine “Schwarze Insel”, sondern ein kleines Kuenstlerdorf. Hier steht das groesste Haus von Pablo Neruda (chilenischer Literaturnobelpreistraeger), angefuellt mit Sammlerstuecken umd heute ein Museum.

 

14.03.01 – 15.03.01

Viña del Mar

Urlaubshochburg der reichen Chilenen aus Santiago, hier trifft man sich, um zu sehen und gesehen zu werden. Die Straende (v.a. Reñaca) gelten als besonders schoen, aber eigentlich sind sie nichts besonderes. Hier haben wir sogar einen deutschen Baecker gefunden, der echte Brezeln backt und unser erstes Erdbeben erlebt.

 

16.03.01

Valparaiso

Valparaiso ist die Stadt der Aufzuege. Es gibt 16 Aufzuege (kleine Waegen), die den unteren Teil der Stadt mit dem oberen verbinden. Sie reichen von 25 Grad Steigung bis nahzu senkrecht und sind alle ziemlich alt. Wir haben den Hafen mit grossen Frachtschiffen besichtigt, sind Aufzuege gefahren und haben das dritte Haus (nach Santiago und Isla Negra) von Pablo Neruda besucht.

 

17.03.01

Flug von Santiago de Chile nach São Paulo, Brasilien

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